#KulturKurier - Wie die Kultur während Corona zu den Menschen kam

Was für verrückte Zeiten...
Corona hat die Welt fest im Griff und überall kommt das gesellschaftliche Leben annähernd zum Erliegen. Lockdowns, Maskenpflicht, Abstandsgebote, 2G, 2G plus und 3 G bestimmen unser Leben. Aber was ist mit Kunst und Kultur?
Hier und dort entstehen komplette neue Formate. So spielen einige bekannte Comedians beispielsweise in Autokinos. Die lokale Kultur allerdings, hat solche Möglichkeiten nicht. Aus diesem Umstand wuchs im Bürgerportal die Idee, einfach die Kultur zu den Menschen zu bringen, wenn de Menschen schon nicht zur Kultur kommen können. 

So entstand mit dem #KulturKurier in Bergisch Gladbach ein Video-Format, mit dem die Menschen neuen Ausstellungen in der Villa Zanders, Lesungen und (Weihnachts-) Konzerten beiwohnen konnten, ohne selbst vor Ort zu sein.  Und selbstverständlich "mussten" die jeweiligen Veranstaltungen auch fotografisch festgehalten werden, was richtig viel Spaß gemacht hat. Wann hat man sonst schon mal die Möglichkeit, den Musikerinnen und Musikern während eines Konzertes so nah zu kommen. 

Bereits im November 2020 spielten Sarah Birkenbusch (Oboe und englisches Horn) ein Konzert mit Roman Salyutov auf der Bühne des leeren Bergischen Löwen. 

Nur wenige Tage später gab es das „Trio Pathetique“, ein Konzert für Piano, Klarinette und Fagott.

Teilweise wurden auch gleich zwei Konzerte aufgenommen. Ein Konzert mit Piano, Cello und Flöte und gleich im Anschluss ein Weihnachtskonzert im Silke Weisheit, welches dann kurz vor Weihnachten veröffentlicht wurde. 

Die Villa Zanders bietet eine einzigartige Atmosphäre. Wo sonst Kunst ausgestellt wird, gab es nun Texte aus dem Leben von Maria Zanders. Untermalt wurde die Lesung von vorweihnachtlichen Harfenklängen. Für mich als Fotografen war dabei besonders angenehm, dass ich mit Licht spielen konnte. Die Szenerie musste natürlich für die Videos von vorne beleuchtet werden. Aber zusätzlich hatte ich noch die Möglichkeit, ein Gegenlicht zu setzen. Mit diesem Licht kommen die Saiten der Harfe besonders schön zum Vorschein. 

Kurz vor Weihnachten ging es dann Schlag auf Schlag. Fast täglich standen Veranstaltungen an, die par KulturKurier in die Wohnzimmer der Menschen gebracht werden wollten. Dabei ist Gänsehaut fast schon vorprogrammiert, wenn verschiedene klassische englische Weihnachtslieder von stimmgewaltigen Profis wie Karly Bytnerova und Tanja Heesen vorgetragen werden. 

Ich glaube, man muss kein Weihnachtself sein, um Bläsermusik zu Weihnachten zu mögen. Das Besondere an diesem Konzert war allerdings etwas anderes. Es fand auf oben auf dem Quirlsberg, acht Stockwerke hoch, auf dem Dach des dortigen Hochhauses statt. So konnte man die weihnachtlichen Klänge bis weit in die Bergisch Gladbacher Fußgängerzone hören. 

In der Gnadenkirche waren alle Präsenzgottesdienste abgesagt. Trotzdem wollte man nicht auf eine Andacht zu Heiligabend verzichten. Also kam auch hier wieder der KulturKurier -und damit auch der Fotograf :-) - zum Einsatz. 

Weil Versammlungen auch zu Ostern 2021 noch strengsten Beschränkungen unterlagen, wurde auch die Johannespassion zu  Karfreitag per KulturKurier ausgeliefert. 

In der Rückschau war es eine unglaublich herausfordernde Zeit für alle und wahrscheinlich hätten sich alle Beteiligten gewünscht, dass der KulturKurier in dieser Form nicht nötig gewesen wäre. Aber trotzdem möchte ich die Veranstaltungen nicht missen. Zum Einen gab es unzählige tolle Fotomotive und zum Anderen hat es mich der klassischen Musik deutlich näher gebracht. Gänsehaut-Momente kannte ich bis Dato nur, wenn Metallica auf der Bühne stand. Aber ich bekomme noch heute Gänsehaut, wenn ich so manches Konzert des KulturKuriers nochmal anschaue. Ein Highlight für mich war ganz sicher "Hark the Herold", gesungen von Karla Bytnarova und Tanja Heesen in der Kirche zum Frieden Gottes. Oder „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ von Anna Schmidt auf der Harfe gespielt. 

Alle "Lieferungen" des #KulturKuriers findet man unter folgendem Link: KulturKurier