St. Johannes der Täufer in Herrenstrunden ist fast 700 Jahre alt und geht wie die Malteser-Komturei auf die Johanniter zurück.
Schon 1345 ist eine Stiftung für diese Kirche beurkundet, die damals eine kleine, aus Grauwacke errichtete Kapelle war. Zwei Schießscharten, die noch heute an der Südseite vorhanden sind,
zeigen an, dass die Johanniter den Sakralbau auch als Wehrkirche verwendet haben, berichtet der Denkmalschützer Michael Werling.
Im Jahr 1555 wurde sie nach einem Brand grundlegend erneuert. Nach der Säkularisation 1806 verkam die Kirche zu einem Lagerraum und drohte zu verfallen. Der Plan, aus der Kirche ein Wohnhaus
zu machen, wurde nur durch Order von Friedrich Wilhelm III. verhindert.
Später im 19. Jahrhundert wurde die Kapelle zur Pfarrkirche von Herrenstrunden und dem Umland erhoben, 1904 wurde dann auf der Nordostseite ein neugotisches Querhaus und ein kurzes
Chorjoch mit einem dreiseitigen Chor angebaut. 1911 wurde die alte Flachdecke durch eine Holztonne ersetzt.
Bemerkenswert sind laut Werling die Glasmalereien von 1904. Besonders stolz seien die Herrenstrunder auf Rundscheiben in diesem Fenster. Eine davon mit der Jahreszahl 1556 zeigt einen
Johanniter, offenbar den Komtur Joachim Sparr von Trampe. Er kniet vor dem heiligen Johannes.
Zusammen mit dem Haupthaus, der heutigen Malteser-Komturei, und der ehemaligen Malteser-Mühle, bildete die Kirche den historischen Kern von Herrenstrunden. Durch den Bau der Landstraße
"Mülheim-Wipperfürth", in den Jahren 1848/1849 wurde dieser Ortskern geteilt.
Seit 2011 gehört die Kirche mit St. Joseph (Heidkamp), St. Maria Frieden (Eikamp), St. Severin (Sand), St. Antonius Abbas (Herkenrath) und St. Maria (Bärbroich) zur Pfarrgemeinde St. Joseph und St. Antonius.
Quellen: Michael Werling (Bergisch Gladbach – Geschichte einer Stadt im Spiegel ihrer Baudenkmäler”). Bürgerportal Bergisch Gladbach
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Jacob Harris (Donnerstag, 19 September 2019 20:50)
Dieses Foto ist so natürlich. Sehr cool!
VG
Jacob
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